Transzendente Homöopathie -

          

und

    

           Die Transzendenz der Schatten oder "Die Motte geht ins Licht"

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Die Zeit meiner damaligen Arbeit als Heilpraktikerin, Homöopathin und Therapeutin erlebte ich als eine Art innere Reise, auf der ich viele Erkenntnisse und Erfahrungen machen durfte. 

Ich beschreibe hier, wie mir das Prinzip der Homöopathie immer mehr aufzeigte, wie der Mensch durch seine Unbewusstheit und Identifikation funktioniert und wie er dadurch unter Krankheiten, Problemen, Ängsten und Zwängen leidet. 

Die gute Nachricht ist, dass er jederzeit die Möglichkeit hat, sich auf eine innere Reise zur Bewusstwerdung einzulassen, wo er anfängt, sich immer mehr selbst zu betrachten. Wo er die Muster, Vorstellungen, Glaubenskonzepte, seine Reflexe und automatischen Reaktionen sowie körperliche Empfindungen wahrnehmen kann. 

Gleichzeitig kann er für sich entdecken, dass es etwas Größeres gibt, das allumfassend ist. Etwas, das schon immer da ist und die Voraussetzung dafür bietet, dass überhaupt Leben geschieht. Dass es dir jetzt im Moment möglich ist, dass du dir deiner selbst bewusst werden kannst oder wahrnehmen kannst, dass du diese Worte liest. 

Man nennt das Bewusstsein - oder auch Gott, das Sein, das Eine, Leben, Energie.

Bewusstsein ist alles, worum es geht. Es ist unser stärkstes und wichtigstes Werkzeug, das mit unserem Geist und Körper, den Gefühlen und Reflexen korreliert und zusammenarbeitet. Ohne Bewusstsein, kein Leben. 

Ich schreibe hier über die Entwicklung meiner Arbeit und welche Erkenntnisse und Erfahrungen ich durch sie machen durfte. Sie kann ein besseres Verständnis dafür geben, wenn es um die Differenzierung zwei grundlegend verschiedener Ebenen geht: 

Man kann zum einen an der persönlichen Geschichte und Psyche arbeiten oder im Gegensatz dazu den revolutionären und radikalen Sprung in die wirkliche Befreiung wagen, die vollkommen darüber hinaus führt.

 

Als ich mit meiner Tätigkeit begann, stand ich natürlich noch am Anfang von Wissen und Erfahrungen, was Homöopathie, Bewusstsein und wirkliche Heilung bedeuten.

Viele Menschen kennen die Klassische Homöopathie, die uns hilft, körperliche sowie psychische Leiden zu heilen. Obwohl die Homöopathie den ganzen Menschen individuell und sehr umfassend behandelt, ist diese persönliche Ebene trotzdem nur relativ und ziemlich begrenzt. Denn der Bezug führt immer auf das Ich, das der Mittelpunkt von allem ist. Alles dreht sich um „Ich“ und wird deshalb auf Ich bezogen, d. h. man nimmt die Dinge, Gefühle und Worte persönlich. Das Ich oder die Ich-Geschichte wiederholt sich innerhalb einem begrenzten Rahmen fortlaufend. Immer die selbe Geschichte und Abläufe, nur manchmal ändern sich die Personen, mit denen man zu tun hat oder die Umgebung. Aber die Muster, Vorstellungen und die persönlichen Reaktionen bleiben die selben. Diese Erfahrung habe ich mit den Klienten und mit mir selbst jahrelang gemacht, so dass ich reif war, diese Ebene hinter mir zu lassen. Hier gab es für mich nichts mehr zu holen, alles war ausprobiert und nichts erfüllte mich wirklich mehr. 

Trotz scheinbar persönlicher Veränderungen bleiben die Sorgen, Ängste, Kontrollmechanismen und das Leid. Denn das Ich versucht immer besser zu sein, kämpft gegen den Ist-Zustand und versucht letztlich, sich gegen Gott und dem Leben zu widersetzen und der Überlegene zu sein. Ich wollte endlich diesen Rahmen sprengen und mich unbedingt daraus befreien. Mir war bewusst, dass ich mich bisher im Kreis drehte, immer um meine eigene Ich-Achse. 

 

Die Ebene der Transzendenz jedoch lädt den Menschen ein, über sich selbst hinauszuwachsen und radikal sein konstruiertes und konzeptuelles Ich-Sein bis aufs Äußerste als Illusion zu durchschauen und sich davon zu befreien. Für diese Ebene kann die Homöopathie mit der Verabreichung von Globulis, aber auch durch viele andere Methoden für eine Weile eine gute Unterstützung und Begleitung auf dem Weg des Menschen sein. 

 

Die Klassische Homöopathie basiert auf dem Grundsatz, Ähnliches mit Ähnlichem heilen.

Was heißt das? 

Das bedeutet, dass das, was schon in einem ist, z. B. ein Symptom, ein Verhaltensmuster oder ein Glaubenssatz, wird durch die von außen geführte ähnliche Information und Energieform (in Form von Triggern oder Begegnungen) ausgelöst und zunächst ans Licht gebracht. Dadurch hat man die Möglichkeit, sich dessen bewusst zu werden und irgendwann auch zu heilen. Auf der körperlichen Ebene kann sich das folgendermassen ausdrücken: Wenn jemand von einer Biene gestochen wird, dann wird diese Stelle rot, geschwollen, heiß und sie brennt. Erhält der Betroffene  dann das homöopathische Arzneimittel Apis (= Biene), werden diese Symptome ziemlich schnell wieder vergehen. Wenn ein gesunder Mensch dieses Arzneimittel zu sich nimmt, kann es sein, dass er genau diese Symptome (Hitze, Schwellung, Brennen, Rötung) entwickelt, weil die Symptome zuvor nicht vorhanden sind. Wie sich der Homöopathische Grundsatz „Ähnliches mit Ähnlichem heilen“ auf der psychischen und geistigen Ebene ausdrückt, beschreibe ich später in diesem Text. 

 

Sehr schnell entdeckte ich damals, dass mich weniger das Verschwinden der körperlichen Krankheiten interessierte und die Verabreichung der Globulis, sondern vielmehr das tiefere Verständnis von Krankheit und Heilung und die Energie, die dem allem zugrunde liegt. Ich erforschte, wie die Psyche des Menschen funktioniert und das damit verbundene Heilprinzip, Ähnliches mit Ähnlichem heilen. Ich ahnte, dass die Verabreichung der Globulis nichts anderes ist, als die reine Energie und Information des Musters und gleichzeitig liegt darin schon der Same zur Befreiung und Heilung des Musters. Darauf weist das Prinzip „Ähnliches mit Ähnlichem heilen“ hin, was natürlich mit Erkennen und Bewusstwerdung zu tun hat. Darin lag für mich ein magischer Zauber, der mich so sehr in das weitere und tiefere Forschen zog. Ich musste das Prinzip nicht lernen, das Verständnis dafür war schon irgendwie in mir vorhanden und ging damit in Resonanz. Es war wie ein Wiederentdecken, so dass es mir leicht fiel, es in der Arbeit mit den Menschen und an mir selbst anzuwenden. 

Es wurde immer offensichtlicher, dass alles, was einem im Außen in Form von Menschen, Situationen, Eindrücken, Gesten oder Stimmungen widerfährt, eine Resonanz im Innersten auslösen kann. Oder anders ausgedrückt: man kann die Menschen und die Welt nur so wahrnehmen und erleben, wie diese innerlich geglaubt und als Wirklichkeit abgespeichert ist. Die Speicherung hängt von verschiedenen Faktoren ab wie beispielsweise die Gene, die Erziehung, das Umfeld, Gedanken, Meinungen, Konditionierung und Erfahrungen. Dementsprechend wirken dann die Welt und die Menschen auf einen selbst.

 

Um sich aus der identifizierten begrenzten Personen-Ebene befreien zu wollen oder zu können, braucht es zuerst ein gut ausgebildetes Ego, womit man zutiefst identifiziert ist und an dessen Rollen festklebt. 

Dann kann es sein, dass man irgendwann bemerkt, dass es hier kein Weiterkommen gibt, dass man sich vielleicht gefangen fühlt oder zutiefst depressiv oder viele körperlichen Leiden hat. Man sucht nach einem Ausweg oder man sucht nach etwas, das irgendwie größer ist als das alles oder das unberührt ist von dem Leiden.

Der Mensch gibt niemals aus freien Stücken seine Gewohnheiten auf, selbst wenn sie ihm noch so viele Schmerzen bereiten. Er lässt auch nicht einfach seine Gedanken und Vorstellungen los, um offen zu sein für etwas Anderes und etwas ganz Neues. Selbst wenn er das möchte… das Gewohnte ist so stark, weil es ihm zutiefst vertraut ist. 

Man kann sich also nur von etwas befreien und lösen, wenn man es zuvor auch als Gefängnis oder Begrenzung wahrnimmt oder wirklich genug hat von dem selben wiederholten Ablauf und dem ewigen Leid. Wer dieses Bedürfnis in sich nicht empfindet, wird auch nicht den spirituellen Weg gehen wollen, wozu auch? 

 

 

 

Ähnliches mit Ähnlichem heilen

 

 

 

 

Wenn der Mensch also in seiner Entwicklung an verschiedenen Punkten stecken bleibt und nicht weiterkommt oder sich die Ereignisse und bestimmte Muster oft wiederholen oder sogar steigern, dann kann er ein entsprechendes Mittel erhalten, das genau diese Information und Energie enthält, die dem jeweiligen Zustand entspricht. 

 

Erinnern wir uns an den Grundsatz: Ähnliches mit Ähnlichem heilen. Das heißt, das Thema korreliert dann energetisch in dem Betreffenden und er wird sicherlich auch durch gewisse äußere Umstände damit konfrontiert. Es braucht dann viel Geduld und Zeit für diesen Prozess, denn die Muster und Glaubenskonzepte sind nicht mit einem Erkennen und Spüren schon durchschaut und befreit. Die Globulis können diesen Prozess unterstützen und natürlich auch erkennende und bewusstmachende Gespräche und die Begleitung und Präsenz mit einem spirituellen Lehrer. 

Wenn beispielsweise eine Frau in sich das Glaubensmuster hat, dass sie sich für vieles verantwortlich fühlt, dass sie Selbstzweifel und gewisse Ängste in sich hat, dann ist ihr das zunächst nicht bewusst. Vielleicht hat sie heute einen schlechten Tag und fühlt sich nicht so wohl, weil sie sehr viel zu tun hatte und in Stress war. Wenn dann der Partner abends nach Hause kommt und sie fragt, ob sie das Paket bei der Post abgeholt hat, dann reagiert sie möglicherweise aggressiv und angegriffen aufgrund ihrer Überforderung, weil sie sich verantwortlich fühlt und ihrer geglaubten Verantwortung nicht gerecht wurde. Sie verteidigt sich und die Selbstzweifel sind schon längst wieder da. Wenn jemand von Außen diese Situation betrachtet, wundert sich wahrscheinlich über diese Reaktion und verteidigt dann aber entweder den Partner oder die Frau, je nach seiner eigenen Musteranlage. 

Schaut man aber aus einer freien Sicht auf dieses Szenarium, ist klar, hier haben nur die Muster, Reflexe und der Verstand reagiert. Sie übernehmen das Geschehen und die Frau wird durch sie bestimmt und gelebt. Solange sie unbewusst ist und den Vorgang weder reflektieren noch wahrnehmen kann, wird sie nicht „natürlich“ auf seine Frage: hast du das Paket heute abgeholt? antworten können.

Das ist das Ähnliche Prinzip. Es braucht von Außen einen Trigger in Form von Information und/oder Handlung durch den Partner, damit das innere Muster, das bereits da ist, anspringt und ausbricht. 

Es ist interessant, dass jeder Mensch immer genau den richtigen Trigger in der perfekten Dosierung  bzw. Potenz zum richtigen Zeitpunkt erhält. Das ist ein göttliches Gesetz, das man nicht austricksen oder ihm entkommen kann. Man kann nur versuchen, ihm offener und vielleicht sogar freiwillig etwas entgegen zu gehen, dann ist die Grundeinstellung leichter und man kämpft nicht gegen sich und den Bewusstwerdungsweg, sondern man öffnet sich ihm und geht mit der Energie. 

Ein anderes Muster könnte sein, dass beispielsweise ein Mann davon überzeugt ist, dass er als Mann stark und taff sein muss, dass er keine Schwäche zeigen sollte, muss alles können und immer coole lockere Sprüche drauf haben. In seiner persönlichen Welt (oder aus seiner Sicht) erlebt er seinen Vater und vielleicht später seine Frau als diejenigen, die diese Stärke herausfordern, selbst wenn er am Zusammenbrechen wäre. Denn er glaubt, er muss die Stärke nach außen zeigen. Er wird immer wieder Sätze hören wie „du kriegst das schon hin“, „hast du das endlich fertig?“… „das ist jetzt aber nicht so toll geworden“…. er zieht regelrecht Katastrophen,  Probleme und „Baustellen jeglicher menschlicher und materieller“ Art an, damit das Muster von „stark sein“ getriggert und entsprechend befriedigt wird. Natürlich kann das Muster sich auch gegenteilig ausdrücken,  dass er immer wieder mit seinen inneren Versagensängsten und Schwäche konfrontiert wird, weil er sie ablehnt und stark sein will. So oder so - das Thema von Stärke und Schwäche ist in ihm und wird von Außen als „Ähnliches“ getriggert und immer wieder angestoßen. 

Was der Mensch - der ja identifiziert ist mit seinem Muster und Ich-sein - nicht sehen kann, dass das, was und wie er es erlebt, nie so geschehen ist. Er erlebt es nur so, weil er vielleicht dieses Thema in sich hat und es als solches sieht und erlebt oder einfach so uminterpretiert, dass es in seine Musterwelt passt. In Wirklichkeit ist jede Sache, jedes Wort und jedes Geschehen völlig neutral und leer. Das aber kann man erst sehen, wenn man wirklich frei ist und aus einer völlig anderen Perspektive, nämlich aus einer unpersönlichen - schaut und lebt.

 

Zurück zu den Mustern und Schatten

Solche Abläufe können jahrelang ignoriert und gut kompensiert werden. Doch irgendwann scheint es dann so zu sein, dass die Trigger oder Körpersymptome oder auch andere Probleme von außen massiv oder heftiger werden. Je mehr man sogenannte „Trigger“ nicht wahrhaben will und sie wegdrückt oder vor ihnen wegläuft, um so massiver können sie auftreten. Je massiver der Widerstand in einem ist, um so stärker erlebt man die Spiegelung von Außen. Darin liegt natürlich auch die große Chance zur Befreiung. Es ist ein innerer Weckruf, den man von Außen - letztendlich vom Leben oder dem göttlichen Sein - erhält.

Dann stellt sich die Frage, ob man dann diese Herausforderung oder das Geschenk in dem Moment wirklich anschauen und annehmen kann und will. 

Jeder Mensch erhält täglich unzählige Gelegenheiten, sich seinen gewohnten Mustern, Schatten und Glaubenssätzen bewusst zu werden und sie auch als solche wahrzunehmen und zu sehen. Es liegt dann an einem selbst, ob man sich auf den inneren Weg der Bewusstwerdung und Transformation einlassen kann oder nicht oder noch nicht.

Diese scheinbaren Inszenierungen, die immer wieder als Spiegelung und Trigger auftauchen, geschehen nicht, weil der Mensch etwas falsch macht oder weil Gott und das Leben ihn ärgern wollen. Es ist einfach das göttliche Spiel, das abläuft. Aber es enthält permanent die Möglichkeit, dass man aus dem  „Traum“ erwachen kann und ihn als solches durchschaut. 

 

 

 

 

 

Der homöopathische Prozess

 

In der homöopathischen Behandlung versuchte ich zum einen herauszufinden, in welchem Stadium der menschlichen Entwicklung die Person steht. Wodurch fühlt sie sich blockiert und behindert und kann sich deshalb in ihrem Bewusstsein nicht weiter vertiefen? Was ist der rote Faden oder das Thema, das sich durch deren ganzes Leben zieht?

 

Wenn diese Stelle bzw. der rote Faden sehr präzise herausgearbeitet werden kann, ist es leichter, ein entsprechendes Mittel zu finden. Es muss genau diese Information und Energie enthalten, die dem momentanen Stand des Menschen entspricht. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass die Person in ihrer Beschreibung so tief gehen kann, dass sie direkt aus der Quelle des homöopathischen Arzneimittels ihre Empfindung präsentiert. Auf dieser Ebene hat der Verstand keinen Zugriff mehr und wenn er mithören würde, dann würde er sich wundern, welche Worte oder sogar Unsinn da gesprochen wird. Das Energiemuster, das also bereits vorhanden ist als Glaubenskonzept und Verhaltensmuster wird bestenfalls erkannt und in Form von Globulis dem Menschen gereicht. Die Globulis sind nichts anderes, als die Information und das Thema, worunter der Patient leidet, was er in energetischer Form zu sich nimmt. Das Ähnliche, das im Patienten als Muster bereits angelegt ist, wird durch ein ähnliches Arzneimittel verabreicht und korreliert nun im Geist und im Bewusstsein und im Körper des Patienten. Je mehr der Mensch das Muster erkennt und irgendwann auch als solches durch-schaut und aus-fühlt, um so leichter kann er sich aus der Identifikation bzw. dem Klebstoff befreien. 

 

Dieses Prinzip findet auch im Satsang statt oder in einer Begegnung mit einem spirituellen Lehrer/-in, der aus der freien Sicht schaut. Denn er kann das Muster sehen und bei Bedarf auch darauf hinweisen oder die Person spricht selbst darüber. Dann kann die Begleitung dahin führen, dass der persönliche musterbetonte Blick losgelassen wird und man mehr aus der Distanz schaut und irgendwann dann auch aus dem Bewusstsein.

 

Das Prinzip „Ähnliches mit Ähnlichem heilen“ wirkt permanent, denn die Welt und Konzepte sind in jedem Menschen und das Außen sorgt dafür, dass sie immer wieder auftauchen und zum Ausdruck kommen.

 

Als die Illusion des Ich’s von mir abgefallen war und ich zutiefst wußte, dass wir nicht das sind, von dem wir glauben, dass wir es sind, war es mir noch leichter möglich, einfach leer und offen meinen Klienten gegenüber zu sitzen. Ich konnte beobachten, wie die Worte einfach aus mir herausflossen und meine Wahrnehmung immer klarer und feiner wurde. Alles, was vorher schon möglich war, wurde jetzt noch differenzierter und durchlässiger. Ich konnte das wahre Sein des Menschen wahrnehmen, aber gleichzeitig auch immer klarer seine Muster und Identifikation sehen, die seine freie Natur verdecken.

 

Ich beobachtete, wie unterschiedlich ich in diesen Begegnungen mit den Menschen sprach und wunderte mich manchmal darüber, dass Worte in einem Moment sehr klar und konsequent gesprochen wurden und in einem anderen Moment eher weich und liebevoll. Mir wurde bewusst, dass das, was hier zum Ausdruck kommt, von dem Gegenüber genau so gehört und erlebt wird, wie es in ihm innerlich bereits angelegt ist. Ich bin nur die Spiegelfläche, die das angelegte Muster im Jetzt reflektiert und zum Ausdruck bringt. Das läuft immer so ab. Wie schon gesagt, ist jedes Wort und jede Geste grundsätzlich leer und frei und wird von dem Betreffenden je nach seiner Veranlagung und seinem Glaubensmuster eingefärbt und entsprechend interpretiert und erlebt. 

Ein spiritueller Lehrer oder Freund dient aber auch als Spiegelfläche, in der der Betreffende mit seiner inneren Stille und Frieden in Berührung kommen kann. Wenn es ihm möglich ist, sich voller Vertrauen auf die Präsenz seines Gegenübers einzulassen und in ihr versinkt oder mit ihr verschmelzt, kann er auf diese Art sein inneres Licht immer mehr zum Entzünden und Leuchten bringen.

 

 

 

Die Transzendenz der Schatten

 

oder

 

"Die Motte geht zum Licht"

 

 

 

 

 

Während die rein Klassische Homöopathie noch die relative und persönliche Ebene bedient, wo sich die Person und deren Psyche scheinbar weiterentwickelt und die körperliche Gesundheit verbessert wird, lädt die Transzendenz dazu ein, über die Persönlichkeits-Ebene der Geschichten und Träume komplett hinauszugehen. Hier löst sich der Mensch von allen Meinungen, Geschichten und Vorstellungen, die er selbst in sich hat und die kollektiv in der Gesellschaft gelten und wirken. Es ist ein Prozess eines stetig innerem Leer-Werdens und Los-Lassens.

 

Transzendente Homöopathie oder Schattenarbeit kann man sich wie folgt vorstellen: 

Der Trigger geschieht beispielsweise durch einen Freund/-in oder Chef/-in, von dem man nicht die Anerkennung und das entsprechende Lob für die erbrachte Leistung erhält oder weil man sich von demjenigen nicht gesehen und nicht wert geschätzt fühlt. Normalerweise strengt man sich dafür an und unternimmt immer noch mehr, um diese Bestätigungen zu erhalten. Oder man meidet diese Person und/oder wertet sie ab und sucht irgendwelche negative Seiten an ihr, um sich innerlich besser zu fühlen.

In der Transzendenz entsteht ein Raum, wo man von der ganzen Geschichte weggeht, weil man weiß, dass sie nicht wahr ist. Sie ist eine „Ein-Bildung“. Der Trigger ist nur dafür da, den Stein ins Rollen zu bringen, der dafür sorgt, dass die Emotionen und Gefühle ausgelöst werden und evtl. das ganze Drama hochkocht. Jetzt ist der Betreffende dran, dass er nun in die Beobachtung geht, so weit es ihm möglich ist. Dass er sehen und wahrnehmen kann, wie es ihn trifft, dass er sich vielleicht wehren möchte, wie die Reflexe sofort anspringen und die Wut oder die Rechtfertigung schon in Bereitschaft sind, wie sich die Energie im Bauch zusammenzieht oder der Druck in der Brust sich breit macht. All das kann beobachtet, wahrgenommen und gefühlt werden.

Man nimmt also die Welt, die eigenen Gedankenvorgänge und Glaubensmuster als solches wahr und versucht sich dabei immer mehr aus dem Klebstoff, d. h. aus dem Glauben an sie zu distanzieren. Stattdessen werden sie nur beobachtet. Man kann die Reflexe spüren und das tiefe Verlangen, wieder nach den vertrauten Abläufen der Gedanken und Gefühlen greifen zu wollen. In der Beobachtung und dessen Wahrnehmung zu bleiben, darum geht es. Man fühlt sich manchmal wie ein Junkie, der nach seinem gewohnten Stoff unbedingt greifen möchte. In diesem Fall ist es die Sucht nach dem gewohnten Reflex und dem gewohnten Ausagieren der Emotionen. Da diese Abläufe so gewohnt und so vertraut sind, möchte man sie aus diesem Grund wieder und wieder ablaufen lassen, selbst wenn sie weh tun und einen innerlich zerstören. 

Durch das still bleiben und das reine Beobachten kann dieser Vorgang mit der Zeit in ein entspannteres und ruhigeres Dasein führen. Es braucht aber viel Geduld und Zeit, mitunter viele Jahre. 

Die Homöopathische Transzendenz weist darauf hin, dass die Schatten und Muster, die in einem sind, auf ähnliche Weise von außen oder auch innerlich angetriggert werden. Sie müssen an die Oberfläche und ins Bewusstsein, damit man überhaupt die Möglichkeit hat, sie als solches zu sehen und zu erkennen. Der innere Befreiungsweg führt also direkt in die Welt der Muster, um sich aus ihnen dann immer mehr befreien zu können. 

Diesem Geschehen liegt ein Zauber zugrunde, den man sich so nicht vorstellen kann. Denn der Vorgang ist nicht großartig spektakulär und doch ist er so anders, weil man nicht mehr im Schmerz und Leid involviert ist. Es ist eine Art stille Freude und Dankbarkeit, sich auf diese Art nah zu sein und sich selbst wahrnehmen zu können. Das Leben geht weiter, Tag für Tag und trotzdem ist da ein Sehen, das so vollkommen anders betrachtet.

 

Es geht eigentlich nur um das Sehen und Wahrnehmen dessen, was ist. Das erfordert weder Anstrengung noch Mühe, weil es um keine Veränderung oder Verbesserung geht. Einfach nur Sehen um des Sehens willen und Wahrnehmen oder Spüren um des wahrnehmens und spürens willen - dann offenbart sich ein Erfülltsein und ein Ausdruck von „alles ist gut und vollkommen wie es ist.“ 

Wenn man sich im inneren Sehen und Wahrnehmen immer mehr vertieft, taucht man in ein leeres und zeitloses grenzenloses Da-Sein ein. DAS ist still und reflektiert NICHTS. Es ist Etwas, das nichts mehr will und nichts mehr weiß. Jeglicher Bezug geht verloren und was einmal wichtig und voller Geschichte und Gefühlen war, verliert an Bedeutung. Keine Wertung, kein Kommentar, Nichts. Jede Regung, jeder Gedanke, jedes Wort, jede Geste, Gefühl und Reaktion, die aufsteigen, können in dieses leere Nichts zurückkehren. Diese unfassbare Stille und das Nicht-Wissen ist unser wirkliches Zuhause. HIER existieren weder Grenzen noch Bedingungen. Es wird gesehen, dass alles IST wie es IST. 

 

 

 

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